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Super-8 Filme - Vorbereitung

2009

Neu-Bearbeiten von alten Super-8 Filmen

Zunächst die Vorbereitung

Die Boom-Zeit der Super-8 Filmerei ging so ab 1967 los. Sie zog sich vor allem über die 70er Jahre hin. Erst in den 80er-90er Jahren kamen neue Systeme auf: die Camcorder mit Video-Kassetten als Aufnahme-Medium.

Die Super-8 Filmerei war extrem teuer: sie kostete ca. 20 DM pro 3,5 Minuten-Spule. Man hatte ein fertiges Tütchen zu kaufen, mit welchem man die kleine Filmrolle einschickte. Darin war schon der Preis für Entwicklung und Rücksendung mit eingeschlossen.

 

 

Die Filmprojektoren für die Super-8 Filme waren üblicherweise extrem Scheiße. Sie waren anfällig für allerlei Störungen und mancher Film bekam von der heißen Lampe Einbrennstellen, wenn der Projektor den Film nicht mehr weiter transportierte. Auch die Filmschneiderei war ein mühseliges Unterfangen.

 

 

In den 90er Jahren, durch das Aufkommen der neuen Camcorder, begann man, alte Super-8 Filme mit Camcordern von der Leinwand abzufilmen, um sie so wenigstens im Fernseher mit Hilfe eines Video-Recorders sehen zu können, nachdem der Projektor endgültig den Geist aufgegeben hatte. Allerdings war jetzt die Qualität ziemlich bescheiden: das schöne Leuchten der Farben war verschwunden und der Film war noch unschärfer als vorher schon.

 

 

Mit der immer weiteren Verbreitung und Verbilligung der PC’s Anfang dieses Jahrtausends bei gleichzeitiger rasanter Höherentwicklung der Computertechnik, lag es natürlich nahe, alte Filme zu ‘digitalisieren’. Also nicht nur alte Videokassetten, sondern auch alte Super-8 Filme. Ich will es kurz machen: The State of the Art ist meines Wissens heutzutage (ab 2008) die “FlashScan8”-Maschine, mit der man vermutlich die Filme am optimalsten digitalisieren kann.

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Bevor ich die wertvollen Schatzkisten mit den Filmen gleich alle dem nächstbesten Internet-Marktschreier anvertraute, machte ich einige Tests. Dabei kam ich zu überraschenden Ergebnissen, die der geneigte Leser vielleicht bei seiner eigenen Entscheidung mit berücksichtigen sollte.

1. Ein ganz witziger Schlauberger aus Berlin, der sich als der große Spezialist ausgab - und gleichzeitig einer der teuersten seiner Branche war, lieferte mir einen 10-Minuten Testfilm (Kostenpunkt 50 Euro ohne mein eigenes Paket-Porto von 9 Euro) in zwei Varianten: die erste Variante war einwandfrei: kaum Sägezahn-Artefakte (z.B. bei einer wehenden Fahne und der zugehörigen Fahnenstange) und der Film war einigermaßen gut gereinigt. Doch liefen die Figuren in der Art eines Chaplin-Films viel zu schnell. Der Schlauberger (ein angeblicher Ingenieur!) hatte hier die Original-Super-8-Rate von 18 Frames/sec beibehalten, während der normale PAL-Film fürs Fernsehen 25 Frames/sec benötigt. - Die zweite Variante hatte die richtige Frame-Rate, jedoch jede Menge Sägezahn-Artefakte und war auch sonst stark ‘weichgezeichnet’ (sprich unscharf). - Nach meiner Vermutung war die zweite Variante gar nicht mit der FlashScan8-Maschine produziert.

 

           

 

 

2. Eine andere Firma aus Osnabrück, die offenbar den Riesenumsatz macht und öfters billige Sonderangebote hat, benutzt nicht die FlashScan8-Maschine, sondern irgendein älteres Verfahren - mit Umlenkspiegeln, was weiß ich. Sie war auch nicht bereit, mir den Testfilm im wenig komprimierten avi-Format zu liefern (was die Berliner Firma immerhin tat), sondern lieferte ihn als fertigen DVD-Film (mit VOB-Dateien). Dazu war zu sagen: Erstens der Film wurde offenbar schlecht oder gar nicht gereinigt (eine Trockenreinigung ist meines Wissens Standard - und man sollte unbedingt Wert darauf legen!), sodaß durch die vielen Fussel & Flecken & Haare der Filmgenuß teilweise stark eingetrübt war. Auch finden sich zweitens hier wieder stark die Sägezahn-Artefakte (als Indiz für übermäßige Ungenauigkeit in den Details). Drittens fehlt hier vollkommen eine wichtige Eigenschaft der FlashScan8-Maschine, nämlich die Korrektur von Farben und Helligkeit, wie das bei alten Super-8 Filmen offenbar erforderlich ist, um sie wieder zum Leuchten zu bringen. Viertens war der VOB-Film dermaßen stark komprimiert, daß er ansatzweise schon bis in die Klötzchenmuster hineinreichte.

 

 

Hier sieht man den Dreck und die Sägezähne:

 

Hier sieht man den Dreck und die ansatzweisen Klötzchenmuster. Die relativ intensive Farbe hat mit meiner eigenen Filmbearbeitung durch Magix zu tun, vorher war das Bild oben schmuddelig grau-blau und unten schmuddelig grünlich.

 

 

Vermutlich ist das eine typische Krankheit der Filmdigitalisierer, die gleich die Sache fix & fertig als fernsehreife DVD anbieten, daß sie eine viel zu schlechte Bitrate nehmen (also eine hohe Kompressionsstufe), um möglichst viel Film auf einen (ach so teuren) DVD-Rohling pressen zu können. Das ist der Grund, warum ich mir die digitalisierten Filme als (möglichst) unkomprimierte avi-Datei schicken lasse. Zu diesem Zwecke ist es bei einer größeren Anzahl ( > 4-6) Filmen wichtig, daß man eine externe Festplatte im Filmpaket mitschickt. Das muß man natürlich mit der betreffenden Firma vorab klären. Am besten auch einen avi-Filmschnipsel vorab sich schicken lassen, um festzustellen, ob das eigene Filmbearbeitungsprogramm die betreffende avi-Datei überhaupt akzeptiert. Denn darum geht es mir hier eigentlich: die Schritte aufzuzeigen, wie ich mit den digitalisierten Filmen weiter verfahre. - Doch für extrem wichtig halte ich zunächst die Auswahl der Firma, die die wertvollen Filme digitalisiert:

 

Dienstag 24. Nov. 2009

 

Auftrag an die Firma filmboxx.de

  • 01471 Radeburg, Röderstraße 11, Tel 035208-81671

Digitalisieren von Super8-Filmen (ohne Ton)

pro Minute 1,50 € (ohne weitere Zuschläge)

 

 

Sehr geehrter Herr Koch,

 

Bezugnehmend auf unser Telefongespräch von gestern, am 23. Nov. 09 möchte ich Ihnen hiermit den Auftrag zur Digitalisierung der nächsten Serie unserer Filme mit der FlashScan-8 Maschine erteilen. Es handelt sich nach meiner Berechnung auf den insgesamt 96 Filmrollen um ca. 378 Minuten Super-8 Filmmaterial. Als Preis hatten wir 1,50 € pro Filmminute inkl. Mwst. vereinbart, sodaß wir auf ungefähr 567 € Gesamtpreis kämen, wobei der Rückversand des Paketes an uns per DHL kostenfrei ist.

 

Wie schon beim letzten Mal, möchte ich die Filme im möglichst kompressionsfreien avi-Format und nicht als DVD-Filme. Deswegen schicke ich Ihnen wieder eine externe Festplatte mit, auf welche Sie die avi-Dateien abspeichern können.

 

Die Filmrollen sind wiederum numeriert, diesmal als G-Serie. Bitte geben Sie beim Überspielen auf die externe FP jeweils die entsprechende Nummer „G xy“ an, damit ich Bescheid weiß, um welche Filmrolle es sich genau handelt. (Es reicht auch eigentlich, wenn Sie lediglich die reine Nummer eingeben, das G können Sie sich sparen). Vorsichtshalber habe ich in der unten aufgeführten Filmliste die detaillierten Bezeichnungen, soweit möglich, noch mit aufgeführt.

 

Über die Termine haben wir uns ebenfalls schon am Telefon verständigt. Wir hatten vereinbart, daß Sie bis zum Wochenende 28. Nov. das Paket mit den Filmen von mir erhalten sollen (es wird Morgen, am Mittwoch 25.11. zur Post gebracht), und daß dementsprechend Samstag der 5. Dezember als Ankunftstermin der Rücksendung in Gießen auch für Sie akzeptabel ist, so daß Sie ungefähr am Donnerstag 3. Dez. 09 die Filme nebst Festplatte an mich wieder zurückschicken würden.

 

Wie schon besprochen, ist es für mich sehr wichtig, daß kein Stück am Film fehlt. Speziell auch nicht am Anfang. Der Anfang kann ruhig einen x-beliebigen Vorspann haben, ich kann den problemlos mit meinem Magix-Programm wegschneiden. Desgleichen auch Vorspänne zwischendrin. Schön wäre es, wenn die Filme im Anfang nicht ‚versetzt’ sind – aber wenn doch, kann ich auch da mit Magix trotzdem noch weiterkommen. Manchmal taucht am oberen Rand (meist links von der Mitte) ein kurzer Gegenstand, eine Art  kleiner Keil auf, der etwas störend senkrecht in das Bild hineinreicht. Falls der etwas mit der Digitalisierung zu tun hat -  könnten Sie da mal drauf achten? Natürlich das Bild deswegen nicht verkleinern, das mache ich dann lieber selbst. Aber vielleicht fällt Ihnen was Anderes ein?

 

Ich hab Ihnen noch auf die externe Festplatte den Film mit dem störenden Fussel drauf kopiert. Es geht nur darum, daß Sie sich die Sache mal anschauen. Den betreffenden Super8-Film habe ich nicht mitgeschickt, da er ja auf einer ganzen Filmrolle mit drauf ist und der ganze Aufwand vermutlich unnötig viel Arbeit für Sie kosten würde. Ich will es sowieso nicht mehr ändern, da der Film schon unter Dach & Fach ist. Der störende Fussel fängt bei 27 sec an und verschwindet bei 48 sec. Den kleinen Keil (sogar mehrere) am oberen Bildrand sieht man mehr oder weniger häufig relativ deutlich ab 1,05 oder noch besser ab 1,25 Minuten. Es ist nur ein Hinweis, ich kann zur Not damit leben, dann muß ich das Filmbild eben entsprechend verkleinern – was ich aber, ehrlich gesagt, nur ungern tue. Ich weiß ja auch gar nicht, ob das was mit der Digitalisierung zu tun hat.

 

Ich war mit Ihrer Qualitätsarbeit – nicht zuletzt auch für den günstigen Preis – sehr zufrieden, und freue mich jetzt schon auf das neue Ergebnis Ihrer Bemühungen!

Im Folgenden habe ich die Liste mit den Filmen aufgeführt.

 

Wenn Sie die Filme fertig haben, schicken Sie mir bitte eine Email mit der Rechnung, dann kann ich Ihnen das Geld sofort überweisen und Ihnen anschließend per Email einen Überweisungsbeleg als PDF-Datei schicken.

 

 

Mit freundlichen Grüßen,

 

 

 

Hier gehts zur Fortsetzung (2) Super-8: Wie verfahre ich weiter mit den digitalisierten Filmen?

 

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